Kommt es in einem Markt durch wettbewerbsbedingte Faktoren zu einem starken und nachhaltigen Preisverfall, so spricht man von einer Preiserosion. Auf einem neu entstandenen Markt konkurrieren nur wenige Anbieter.
Die Wettbewerbsfaktoren sind neben dem Preis zum Beispiel technische Innovationen. Wenn der Markt wächst und steigende Umsätze generiert werden können, treten mehr und mehr Wettbewerber in den Markt ein, die sich Chancen auf Profit ausrechnen. Haben die technischen Innovationen ihre Grenze erreicht und ist der Markt gesättigt, so findet der Wettbewerb hauptsächlich über den Preis statt. Die Folge ist ein ständiges preisliches Unterbieten der verschiedenen Anbieter und ein kontinuierlicher Preisverfall, der über einen länger anhaltenden Zeitraum zur Preiserosion wird.
Im digitalen Zeitalter stehen Hersteller vor der Herausforderung, einen mehrstufigen Vertrieb, der zum Beispiel auch E-Commerce-Kanäle enthält, managen zu müssen. Onlinehändler zum Beispiel können einen massiven Preisdruck am Markt bewirken, was eine Erosion der Endkundenpreise für die Dienstleistungen oder Produkte der Hersteller antreibt. Dies kann dazu führen, dass etablierte Hersteller auf dem Markt ihre Positionierung gefährden und dass es zu gefährlichen Preiskriegen kommen kann.
Eine Lösung, um Preiserosionen zu verhindern, ist, eine bessere Kontrolle im Absatzkanal zu besitzen. Dies kann jedoch zu selektiveren Distributionsmodellen führen. Unternehmen sollten Partnerschaffen deswegen nicht zu rasant und unüberlegt eingehen. Vor allem auf Marktplätzen sollte die Preisstrategie sorgfältig durchdacht werden.