Die Preiselastizität ist eine ökonomische Verhältniskennzahl und gibt an, wie stark sich die Menge prozentual verändert, wenn sich der Preis um ein Prozent verändert. Beispielsweise zeigt eine Preiselastizität von -3, dass sich die Menge um 3% verringert, wenn sich der Preis um ein Prozent erhöht. Die Preiselastizität stellt daher ein Maß dar, ob ein Markt tendenziell preissensibel reagiert (hohe Preiselastizität) oder preisunsensibel reagiert (niedrige Preiselastizität).
Einen eher preissensiblen Markt finden wir beispielsweise bei leicht ersetzbaren und gut verfügbaren Produkten wie Schreibwaren oder Hygieneprodukte. Märkte mit niedrigen Preiselastizitäten führen meist Produkte, die nur schwer zu ersetzen sind oder bei denen die Suche nach einem Ersatz zu viel Zeit und Mühe in Anspruch nehmen würde. Ein Beispiel hierfür wären Spezialwerkzeuge.
Nicht beantwortet werden kann die Frage, wie viel der Preis erhöht oder gesenkt werden soll. Daher stellt die Preiselastizität in erster Linie einen ersten Anhaltspunkt im Pricing-Prozess dar, ob Preiserhöhungsspielraum besteht oder nicht. Zur Bestimmung der Preiselastizität können verschiedene Verfahren herangezogen werden, wie z. B. historische Verkaufsdaten oder Kund:innenbefragungen. Zu berücksichtigen ist aber, dass verschiedenste Störgrößen (saisonale Effekte, Wettbewerbsaktionen, Mengenschübe vor Feiertagen), weitere Preisdifferenzierungen die Ergebnisse der Preiselastizität beeinflussen können, sodass häufig Korrekturen notwendig sind.
Die Kreuzpreiselastizität, als Sonderform der Preiselastizität, beschreibt, wie die Preise eines Gutes variieren, wenn sich die Mengen eines anderen Gutes verändern. Dies ist häufig der Fall bei sogenannten Substitutionsgütern, die sich so ähnlich sind, dass bei wegfallender Menge des einen Guts das andere häufiger nachgefragt wird. Gute Beispiele hierfür wären Kaffee und Tee oder verschiedene Mehlsorten (z. B. Weizen- versus Dinkelmehl).