Zielmargensystem

Ein Zielmargensystem ist eine Pricing-Methode, die unterschiedliche Marktpotenziale im Produktportfolio differenziert berücksichtigt. So werden einfache Massenprodukte mit geringem Differenzierungspotenzial zu relativ geringen Zielmargen verkauft, während hochwertige Spezialprodukte oder Markenartikel deutlich höhere Margen aufweisen. Das Zielmargensystem gibt somit sowohl für das Produktmanagement als auch den Vertrieb eine konkrete Richtlinie zur differenzierten Preisgestaltung vor.

Pricing-ManagerIn sitzt am Schreibtisch und wertet Analysen aus

Nicht selten kommt es vor, dass manche Produkte sogar zu einem Preis verkauft werden, der unter den Vollkosten liegt, um dann mit dem Zubehör die verlorene Marge mehr als auszugleichen. Das Zielmargensystem hilft hier dem Produktmanagement und dem Vertrieb die Richtlinie zur differenzierten Preisgestaltung anzuzeigen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Verkauf von Spielekonsolen. Der Verkauf allein ist für den Hersteller nicht rentabel. Erst durch den Verkauf dazugehöriger Abonnements, Spiele sowie Zubehör wird die angestrebte Zielmarge erreicht.

Wird das Zielmargensystem neben der Produktgruppenkomponente um einen Kundenbezug erweitert, so wird auch von einem Zielpreissystem gesprochen. Kundengröße und Kundenumsatz sowie die Kundenbranche zählen zu den wichtigsten Faktoren bei der Bewertung des durchsetzbaren kundenindividuellen Preises. Ein Zielpreissystem bringt Produktgruppe und Kundentyp bildlich gesehen in Form einer Matrix zueinander und leitet daraus eine konkrete Preisempfehlung ab, die wenigstens richtungsweisend für den Vertrieb ist. Im Idealfall sind Zielpreissysteme fest in den Workflow der Angebotserstellung integriert.

Das Diagramm zum Zielmargensystem zeigt die Zielpreisfindung bei verschiedenen Kundengruppen. Roll & Pastuch berät Sie gerne.

Zielmargen- und Zielpreissysteme basieren auf zwei wesentlichen Säulen. Ein Standbein ist die Analyse der historischen Verkaufspreise und Abverkaufsdaten inkl. Win-/Lost-Order-Informationen, das zweite Standbein sind die erwarteten Marktpotenziale und Zahlungsbereitschaften für die Zukunft. Aus der Zusammenführung der beiden Sichten ergeben sich konkrete Parameter für die strategische und operative Preissteuerung.

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