Herausforderungen
Die Dynamik im Markt hat weiter zugenommen. Dies betrifft sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite mit Blick auf Themen wie Verfügbarkeit und Lieferfähigkeit. Hinzu kommen Veränderungen im Wettbewerbsumfeld durch Konsolidierungen, eine stärkere Preistransparenz durch Online-Plattformen und digitale Lösungen sowie die bereits angesprochenen grundsätzlichen Herausforderungen der Branche. Schnelligkeit, Anpassungsfähigkeit und eine hohe Prozessqualität werden immer wichtiger, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. Von den Veränderungen sind alle Unternehmen vom Commodity-Produzenten bis hin zum Spezialitätenhersteller betroffen.
Marktdynamik und Wettbewerbsdruck
Die Dynamik in der Chemieindustrie nimmt stetig zu. Dies betrifft sowohl das Thema Konsolidierung als auch die starken Schwankungen auf der Angebots- und Nachfrageseite. Vielen Unternehmen fehlen hier Methoden und Tools für die strategische Portfolioarbeit, sodass sie häufig an der Fragestellung scheitern, welche Bereiche zum eigenen Geschäftsmodell passen und welche nicht. Darüber hinaus fehlt es in vielen Unternehmen an operativer Exzellenz und klaren Prozessen in Pricing und Vertrieb, so dass es in den sehr volatilen Märkten nicht gelingt, bestmögliche Margen zu erzielen.
Multi-Channel und Digitalisierung im Vertrieb
Die Themen Multi-Channel und Digitalisierung im Vertrieb werden auch in der chemischen Industrie immer mehr zu einer großen Herausforderung. Neben dem Direktgeschäft und dem Absatz über die Chemie-Distribution gewinnen eigene Webshops und der Absatz über Online-Plattformen zunehmend an Bedeutung. Darauf sind die meisten Unternehmen in der Chemieindustrie aktuell noch nicht gut vorbereitet. Gleiches gilt für die Digitalisierung von Vertriebsprozessen, um einerseits den sich verändernden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden und andererseits die eigenen „Cost to Serve“ zu verbessern.
Pricing
Auch wenn Pricing schon lange ein großes Thema in der Chemieindustrie ist, haben viele Unternehmen markt- und wertorientierte Pricing-Modelle noch immer nicht erfolgreich implementiert. Viele Unternehmen arbeiten weiterhin mit unflexiblen und rein kostenbasierten Ansätzen, so dass es weder gelingt, den Mehrwert der eigenen Produkte angemessen zu monetarisieren, noch auf kurzfristige Schwankungen bei Angebot und Nachfrage angemessen zu reagieren.
Das führt im besten Fall dazu, dass zusätzliche Margenpotenziale verschenkt werden und im schlimmsten Fall, dass große Teile des Geschäfts mit negativen Margen abgewickelt werden. Darüber hinaus scheitern viele Unternehmen an einer fairen und leistungsorientierten Preisdifferenzierung zwischen unterschiedlichen Kunden(-segmenten). Eine weitere große Herausforderung, mit der fast alle Player in der chemischen Industrie kämpfen, ist die Bepreisung und Verrechnung von Service-Leistungen.
Wachstumsschwäche
Viele Unternehmen in der Chemieindustrie erreichen ihre selbstgesteckten Wachstumsziele nicht. Dies liegt häufig daran, dass Methoden und Prozesse, aber auch die Qualifikation der Mitarbeiter sowie geeignete Anreizsysteme für eine erfolgreiche Neukundenakquise fehlen. Darüber hinaus sind in den wenigsten Unternehmen Prozesse für Cross- und Up-Selling etabliert, die helfen, das Geschäft mit Bestandskunden systematisch auszubauen.
Lösungen für die Chemieindustrie
Um in der chemischen Industrie erfolgreich sein zu können, ist es entscheidend, sich strategisch auf die Herausforderungen in Pricing und Vertrieb einzustellen und konsequent an der Optimierung der operativen Exzellenz zu arbeiten.
Marktverständnis verbessern
Für den langfristigen Erfolg im Markt ist es unerlässlich, nicht nur die direkten Absatzmärkte zu verstehen, sondern ein detailliertes Verständnis der gesamten Value-Chain zu etablieren. Nur so ist es möglich, wertstiftende Portfolioentscheidungen zu treffen sowie den Mehrwert der eigenen Produkte auf den nachfolgenden Stufen zu verstehen und zu quantifizieren. Dies ist wiederum eine entscheidende Voraussetzung für professionelles Pricing und erfolgreiches Agieren im Vertrieb. Darüber hinaus müssen die Folgen der Corona-Pandemie bewertet werden. Hier stellt sich insbesondere die Frage, inwiefern Lieferketten zukünftig wieder regionaler aufgestellt werden und was das im Umkehrschluss für die Ausrichtung der eigenen Kundenbetreuung bedeutet.
Markt- und Kundensegmentierung zeitgemäß aufstellen
Um sich erfolgreich im Markt zu behaupten, ist ein klares Verständnis der Kundenbedürfnisse und der Customer-Journey von größter Bedeutung. Damit einher geht die Notwendigkeit, alle marktseitigen Prozesse konsequent auf die Anforderungen der Kunden auszurichten (Customer-Centricity). Um bestmöglich auf die Anforderungen der Kunden eingehen zu können, ist die Implementierung einer Kundensegmentierung inkl. korrespondierender Normstrategien für Vertriebs- und Pricing-Maßnahmen sehr wichtig. Eine zeitgemäße Kundensegmentierung sollte dabei über die reine Volumenbetrachtung (wie zum Beispiel ABC nach Umsatz) hinausgehen und insbesondere die Bedürfnisse der Kunden berücksichtigen. Diese werden sich in der Zukunft voraussichtlich noch stärker ausdifferenzieren (Preis versus Innovation und Nachhaltigkeit).
Multichannel ausbauen
Für die erfolgreiche Anpassung an die veränderten Kundenbedürfnisse ist die Entwicklung einer Multi-Channel-Strategie unerlässlich. In diesem Zusammenhang müssen verschiedenste Fragestellungen beantwortet werden. Dazu gehört unter anderem: Welche Ziele sollen mit den einzelnen Kanälen erreicht werden? Welche Kunden sollen mit welchen Kanälen bedient werden? Welche Sortimente sollen über welche Kanäle vertrieben werden? Wie sollen zukünftig der Erfolg der einzelnen Kanäle gemessen werden? Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Rolle der einzelnen Kanäle unter Berücksichtigung der verschiedenen Phasen der Customer-Journey geklärt wird.
Vertrieb digitalisieren
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die konsequente Digitalisierung des Vertriebs. Hierbei kommt es darauf an, entlang des gesamten Vertriebsprozesses systematisch Ansatzpunkte zur Digitalisierung von Prozessen zu identifizieren. Dies betrifft alle Kernbereiche des Vertriebsprozesses wie Business Development, Kontaktmanagement, Angebotsmanagement und Aftersales Management. Im nächsten Schritt müssen auf Basis strukturierter Anforderungen geeignete digitale Tools identifiziert und implementiert werden (Digitalisierung Vertrieb). Hier reicht die Bandbreite von Lead Tracking-Software über Chat Bots, CPQ-Lösungen bis hin zu CRM und BI-Tools.
Dynamisches Value-Pricing einführen
Im Pricing geht es in der Chemie-Industrie immer noch darum, den Mehrwert der eigenen Produkte erfolgreich abzuschöpfen und eine systematische und leistungsorientierte Kundenpreisdifferenzierung zu etablieren. Hierfür bieten sich Zielpreissysteme an, die zusätzlich um Dynamic Pricing-Komponenten ergänzt werden. Zu diesem Zweck müssen die relevanten Preistreiber auf Produkt-, Markt-, Kunden- und Auftragsebene identifiziert und in einem Pricing-Rechner abgebildet werden. Als Ergänzung zu diesem Ansatz haben sich Peer Pricing-Methoden bewährt, die im Sinne eines internen Benchmarkings helfen, die Transparenz zu erhöhen und die Preisqualität kontinuierlich zu verbessern. Nach erfolgreicher Entwicklung und Kalibrierung eines Pricing-Modells sollte dieses mittels Pricing- oder CPQ-Software nachhaltig implementiert werden.
Grundlagen für Wachstum mit Neu- und Bestandskunden schaffen
Um ambitionierte Wachstumsziele zu erreichen, ist es erforderlich sowohl mit Neu- als auch mit Bestandskunden zu wachsen. Damit dies gelingt, sind moderne Vertriebs-Tools und klare Prozesse (zum Beispiel zur Generierung und Bearbeitung von Hunting-Lists) erforderlich. Darüber hinaus ist der Einsatz von zeitgemäßer Analytik inklusive Künstlicher Intelligenz notwendig. Insbesondere im Bereich des Cross- und Up-Selling können entsprechende assoziative Analysen großen Mehrwert schaffen. Unterstützt werden müssen alle Maßnahmen durch intelligente Incentive-Systeme für die Vertriebsmitarbeiter. Diese sollten die vielschichtigen Ziele im Vertrieb möglichst einfach und mit direktem Zusammenhang zwischen Leistung und Vergütung abbilden.
Beratungserfahrungen und Projektbeispiele
Prof. Roll & Pastuch – Management Consultants hat im Bereich der chemischen Industrie umfassende Beratungserfahrungen. In einer Vielzahl an Projekten konnte R&P Unternehmen bei der Lösung komplexer Herausforderungen unterstützen. Zu den Schwerpunkten unserer Projekte in der Chemieindustrie zählen unter anderem die folgenden Themen:
- Multi-Channel-Strategie (Pricing und Vertrieb)
- Markt- und Kundensegmentierung
- Pricing von Innovationen
- Target- und Peer-Pricing-Systeme
- Dynamic-Value-Pricing
- Periodische Preisanpassungen
- Service-Pricing
- Customer-Value-Management
- Key-Account-Management
- Value-Selling-Tool
- Digital Sales Tools
- Cross- und Up-Selling
- Verhandlungstrainings
- Incentive-Systeme
- Preis- und Vertriebscontrolling (BI-Dashboards)
Erfahren Sie mehr über Ihre Potenziale des Pricings und Vertriebs in der Chemieindustrie
Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen und für weitere Informationen zur Verfügung.